Letzter Spieltag der Faustball-Verbandsliga Männer in Sömmerda & Zella-Mehlis
von Katharina Lieske
Erste Kurtschauer Mannschaft kassiert erste Saisonniederlagen
Sömmerda. Am vergangenen Sonntag, dem 22. Januar, hatten die ersten beiden Mannschaften der Sportgemeinschaft Kurtschau ihren letzten Spieltag der Hallensaison 2022/23 in der Verbandsliga, Thüringens höchster Spielklasse im Männerfaustball. Das bis dato ungeschlagene Kurtschau I traf dabei ab 10 Uhr auf Gastgeber SV Sömmerda und den TSV 1898 Bachfeld.
Nachdem Bachfeld im ersten Spiel mit 2:1 nach Sätzen (11:8, 8:11, 11:9) gegen Sömmerda gewonnen hatte, stieg Kurtschau I danach gegen den Gastgeber in den Spieltag ein. Durch den verletzungsbedingten Ausfall von Angriffsspieler Florian Beyer geschwächt, fand der Tabellenführer überhaupt nicht ins Spiel und kassierte durch ein 0:2 nach Sätzen (5:11, 7:11) verdientermaßen die erste Saisonniederlage. Insbesondere in der Offensive zeigte man sich enorm fehleranfällig, was sich zunächst auch in der Partie gegen Bachfeld nicht änderte. Nachdem der erste Satz mit 8:11 verloren ging, steigerte man sich aber, gewann die beiden restlichen Sätze mit 11:8 sowie 11:5 und damit das Gesamtspiel mit 2:1 nach Sätzen.
Zu Beginn der Rückrunde besiegte Sömmerda diesmal Bachfeld mit 2:0 nach Sätzen (11:5, 11:9). Gegen Kurtschau I konnten die Gastgeber im Gegensatz zur Hinrunde allerdings keinen Sieg landen, denn mit Ausnahme des zweiten Satzes präsentierte sich Kurtschau in einer besseren Verfassung und setzte sich letztlich mit 2:1 nach Sätzen (11:6, 4:11, 11:6) durch. Kurtschau I gelang es hingegen erneut nicht, den Schwung aus dem Sieg gegen Sömmerda mit in das Rückspiel gegen Bachfeld zu nehmen, in dem man dann wieder mit 0:2 nach Sätzen (9:11, 9:11) unterlag.
Trotz der beiden Niederlagen beendet Kurtschau I die reguläre Saison dank des besseren Satzverhältnisses gegenüber dem TV 98 Erfurt auf dem ersten Platz und trifft im Halbfinale der Landesmeisterschaft am 5. Februar auf den viertplatzierten Verein. Man spielte am Sonntag mit Christian Etzold, Lucas Etzold, Max Jacob (auf dem Bild stehend von links), Christian Labuhn sowie André Fleischer (auf dem Bild hockend von links).
Zweite Mannschaft verpasst direkten Klassenerhalt
Zella-Mehlis. Bereits ab 9 Uhr traf die zweite Kurtschauer Mannschaft in einem echten Abstiegskrimi auf die direkten Konkurrenten von Gastgeber TSV Zella-Mehlis sowie von Blau-Weiß Stadtilm. Analog der ersten Mannschaft hatte dabei auch Kurtschau II zunächst spielfrei, während Stadtilm Zella-Mehlis mit 2:1 nach Sätzen (11:8, 6:11, 11:7) bezwang.
Im Anschluss daran stieg Kurtschau II in das Geschehen ein und holte sich mit einem 0:2 nach Sätzen (9:11, 3:11) gegen Stadtilm direkt einen Dämpfer im Abstiegskampf. Man konnte sich im Folgenden aber schnell berappeln und sicherte sich durch ein ebenso verdientes 2:0 nach Sätzen (11:3, 11:8) gegen Zella-Mehlis den ersten Sieg an diesem Tag, der im Weiteren allerdings auch der Einzige bleiben sollte.
Die Rückrunde verlief dann denkbar ungünstig für die zweite Kurtschauer Männermannschaft. Nachdem Zella-Mehlis mit 2:1 nach Sätzen (8:11, 11:8, 11:8) gegen Stadtilm gewonnen hatte, verlor man selbst beide Spiele gegen die direkten Konkurrenten und musste diese in der Tabelle vorbeiziehen lassen. Gegen Stadtilm hieß es am Ende 0:2 nach Sätzen bei Satzergebnissen von 8:11 und 4:11, während man es gegen Zella-Mehlis mit 1:2 nach Sätzen (7:11, 11:4, 10:12) knapper gestalten konnte.
Dennoch rutschte die zweite Kurtschauer Mannschaft durch die Ergebnisse vom Sonntag auf den vorletzten Tabellenplatz ab und muss nun in Relegationsspielen um den Klassenerhalt kämpfen. Den direkten Abstieg vermied man aber aufgrund der besseren Satzdifferenz gegenüber Ex-Champion SV 1975 Zeulenroda, der den Gang in die Thüringer Zweitklassigkeit antreten muss. Kurtschau II spielte in Zella-Mehlis mit André Hempel, Stefan Rohleder, Tony Hartmann, Sebastian Schobert sowie Joseph Mechold.
von Christian Labuhn
Spieltag in Zella-Mehlis: Am Ende ist alles gut
Am 24.01.2023 fand in der Zella-Mehliser Schillerschule der letzte Spieltag der Verbandsliga statt. Hier wollten sich die Gastgeber mit der maximalen Punktzahl aus vier Spielen doch noch in der Tabelle verbessern. Platz 6 war bis zum Sonntag doch ein tolles Ergebnis, aber vielleicht ging ja noch mehr. Mit Stadtilm und Kurtschau II waren aber zwei Punktgleiche Mannschaften in die verschneite Ruppbergstadt gekommen. Da die Fußballer durch eine super sportliche Geste den einzigen Heimspieltag für Zella-Mehlis ermöglichten, (eigentlich war ein Jugendfußballturnier für den Vormittag angesetzt, wurde aber auf den Nachmittag verschoben) musste der Spieltag schon um 9 Uhr begonnen werden. Trotz winterlichen Bedingungen waren alle Gäste rechtzeitig da.
Los ging es mit Stadtilm gegen Zella-Mehlis. Auf beiden Seiten ging es anfänglich sehr nervös zu. Keiner traute sich, aggressiv aufzuspielen. Die Angaben waren auf beiden Seiten wenig druckvoll. Die meisten Punkte entstanden durch Eigenfehler. Gegen Ende des Satzes fing sich Stadtilm aber und setzte die entscheidenden Akzente. Somit ging der erste Satz mit 11:8 an Stadtilm. Im zweiten Satz ein ähnliches Bild, aber diesmal setzte sich Zella-Mehlis mit 6:11 durch. Leider konnte der Satzgewinn keinen Motivationsschub auslösen. Es schlichen sich zu viele Fehler und Ungenauigkeiten bei der Heimmannschaft ein, sodass Stadtilm den Satz nun etwas deutlicher mit 11:7 gewinnen konnte. Kurtschau kannte jetzt natürlich die Stärken und Schwächen der beiden gegnerischen Mannschaften und wollte diesen Vorteil gegen Stadtilm nutzen. Das gelang doch anfänglich ganz gut, bis kurz vor Ende war die Partie ausgeglichen. Erst im Schlussspurt setze sich Stadtilm knapp mit 11:9 durch. Damit war der Widerstand der Ostthüringer gebrochen. Der 2. Satz ging überraschend deutlich mit 11:3 an Stadtilm. Leider verpasste Zella-Mehlis daraufhin die Chance, gegen Kurtschau II auch zu punkten. Im Gegenteil, im ersten Satz war man komplett von der Rolle. Nichts ging mehr. Mit 3:11 fiel das Resultat doch sehr frustrierend aus. Im zweiten Satz konnte sich Zella-Mehlis zwar aus der Lethargie befreien, schaffte beim erneuten Satzverlust zumindest acht Gutbälle.
Vielleicht war die Pause ganz gut für die Südthüringer gewesen. Denn im Rückrundenspiel gegen Stadtilm lief es nun deutlich besser. Auch wenn der erste Satz wieder einmal mit 11:8 an den die Gäste ging, gab es doch schon einige ansehnliche Aktionen in der Abwehr und im Angriff. Sollte das die Wende sein? Wahrscheinlich schon, denn nun klappte es auf allen Positionen deutlich besser, nicht perfekt aber zum Satzgewinn reichte es mit 8:11 schon. Zwar lief es nun wieder deutlich besser für Zella-Mehlis, aber Stadtilm hielt mit einigen sehenswerten Spielzügen dagegen und ließ sich nicht abschütteln. Im 3. Satz ging es doch ständig hin und her, keines der beiden Teams konnte sich entscheidend absetzen. Der Kampfgeist der Gastgeber war nun geweckt. Da geht doch noch etwas, zumal einige der jungen Fußballer, die so nach und nach die Ränge besetzen, doch die sehenswerten Aktionen anfänglich verhalten aber im Laufe der Zeit doch vernehmlicher mit Applaus honorierten. Schließlich belohnten sich die Hausherren mit dem Satzgewinn (8:11) und holten sich die ersten beiden wichtigen Punkte. Kurtschau II konnte sich im Rückrundenspiel gegen Stadtilm nicht in Szene setzen. Es gelangen zwar ansehnliche Spielzüge, die aber nicht zum Satzgewinn, geschweige denn zum Spielgewinn reichen würde. Im ersten Satz verloren die Ostthüringer noch mit 11:8, hatten aber im 2.Satz nichts mehr dem Gegner entgegenzusetzen und ließen sich mit 11:4 regelrecht abfertigen.
Der Moral tat das scheinbar keinen Abbruch. Im Gegenteil, Kurtschau wollte noch einmal, wie im Hinspiel, zwei wertvolle Punkte mit nach Hause nehmen. Im 1. Satz gelang Ihnen das nicht, dieser ging mit 11: 7 an Zella-Mehlis. Doch im 2. Satz drehten Sie noch mal richtig auf. Die Heimmannschaft schwächelte wieder einmal und das machten sich die Gäste sofort zu nutzen. Mit einem deutlichen 4:11 war die Partie wieder nach Sätzen ausgeglichen. Also musste es der letzte Satz des Tages die Entscheidung bringen. Wie erwartet ging es nun hoch her in der Halle, zumal die jungen Fußballer für eine doch deutlich hörbare Stimmung in der Halle sorgten, wenn Zella-Mehlis Ball um Ball gut machte. Bis zum Schluss war der Satz ausgeglichen. Auf Seiten des Gastgebers sorgten einige Blocksituationen zu spektakulären Ballgewinnen. Kurtschau hatte bei all diesen Situationen das Nachsehen, ließ sich aber nicht beirren und hielten auf allen Positionen tapfer dagegen. Beim Stand von 11:10 setzte der Angreifer von Zella-Mehlis alles auf eine Karte und spielte den Ball vor dem zum Block herannahenden Schläger der Kurtschauer die Leine entlang in den Dreimeterraum des Gegners. Da dieser doch sehr kraftvoll geschlagen war, gab es für die Gäste kaum eine Abwehrchance. Mit diesem Satz-und Spielgewinn war die Bilanz des Tages für Zella-Mehlis nicht berauschend aber dennoch zufriedenstellend.
Was die vier Punkte am Ende wert waren, sollte sich erst am Abend zeigen, nachdem die Resultate der beiden anderen Spielorte (Sömmerda und Zeulenroda) im Ergebnis Dienst gebucht wurden. Mit Gesamtrang 6 wurde das Ziel Klassenerhalt doch deutlich übertroffen. Überraschenderweise konnte Zeulenroda, die vor einigen Jahren der Seriensieger der Landesmeisterschaft waren bevor diese von Kurtschau 1 abgelöst wurden, in dieser Saison Ersatzgeschwächt nicht die Klasse halten und muss nun absteigen.
von Steffen Löffler