Saisonhöhepunkt der Faustball-Verbandsliga

Am Sonntag, dem 24.02.2019 fanden die Landesmeisterschaften der Hallensaison in den höchsten Spielklassen bei den Frauen und Männern in Thüringen statt. Los ging es schon um 9:30 Uhr in Neuhaus am Rennweg. Da dieser Tag  erfahrungsgemäß für alle Beteiligten sehr lang wird, hat der Landesfachausschuss den Modus geändert. Nur das Finale wurde in drei Gewinnsätzen ausgetragen.

Spannung bis zur letzten Minute

Dieses Jahr durften zuerst die Frauen an den Start gehen. Am aussichtsreichsten, durch die Platzierung nach den Spieltagen, lagen Bad Frankenhausen und Seebergen mit jeweils 12:4 Punkten gleichauf. Bad Frankenhausen, mit einem besseren Satzverhältnis (14:4)  gegenüber 12:8 von Seebergen, auf Platz 1. Kurtschau war mit 10:6 Punkten aber noch in Schlagdistanz. Bachfeld qualifizierte sich mit 6:10 Punkten als letzte Mannschaft zu den Meisterschaften. Das versprach ein spannender Tag zu werden. Los ging es mit dem Tabellenersten Bad Frankenhausen gegen die viertplatzierten Bachfelder. Hier setzten sich die Nordthüringerinnen mit 11:9 und 11:8 durch und qualifizierten sich somit für das Finale. Im 2. Vorrundenspiel wollten sowohl Seebergen als auch Kurtschau den Sprung in das Finale schaffen. Letzteren gelang das eindrucksvoll mit 6:11 und 8:11. Im Spiel um Platz 3 war Glücksgöttin Fortuna Seebergen wieder hold. Sie holten sich mit 9:11 und 8:11 den kleinsten Pokal.

Da Kurtschau mit dem Einzug in das Finale den Tabellenzweiten schon hinter sich gelassen hatte, schien es so, als gäbe es an diesem Tag noch mehr zu holen. Der erste Satz im Finale begann- wie zu erwarten- mit einem offenen Schlagabtausch. Kurtschau legte vor, Bad Frankenhausen hielt mit und glich bis zum 7:7 aus. Danach holte sich Kurtschau drei Gutbälle in Folge und hatten somit den ersten Satzball. Bad Frankenhausen konnte zwar noch einmal den Abstand auf 8:10 verkürzen, aber die Ostthüringerinnen ließen nicht locker und holten sich verdient den ersten Satz. Im 2. Satz dasselbe Spiel. Bis zum 6:6 war die Partie ausgeglichen. Danach schien Bad Frankenhausen den Faden verloren zu haben. Den guten Angriffen der Kurtschauerinnen konnten die Spielerinnen aus Bad Frankenhausen wenig entgegensetzen. Mal ging der Punkt in der Ballannahme verloren, mal bei Überschlag. Mit fünf Punkten in Folge sicherte sich die SG den 2. Satzgewinn. Alle Zuschauer erwarteten im 3.Satz ein Aufbäumen der VSG, was auch im ersten Moment zutraf. Schnell ging Bad Frankenhausen mit 3:0 in Führung, aber Kurtschau ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und glich schnell zum 3:3 aus. Danach zeigten die Spielerinnen aus dem Kyffhäuserkreis nur noch einen einzigen gelungenen Angriff. Mit acht Gutbällen in Folge machten die Ostthüringerinnen den Sack zu und gewannen durch eine gute Mannschaftsleistung auf allen Positionen verdient den Landesmeistertitel.

Bei der anschließenden Siegerehrung übergab Nico Preidel, Geschäftsführer des Thüringer Turnverbandes, die Pokale an die erfolgreichen Mannschaften.

Die Landemeisterinnen aus Kurtschau: Denise Steinführer, Jens Steinführer (Trainer), Paula Kluge,
Emely Stier, Katharina Sturm. Kniend (v.l.n.r.): Johanna Frantz, Jeannine Steinführer, Anna Sturm.

Die aktuellen Ergebnisse der Verbandsliga Frauen.

Klarer Favorit wird klarer Sieger

Im Männerbereich durfte mit Zeulenroda schon eher ein Favorit auf den Meistertitel schielen. Das Team konnte während der Hallensaison den Vorsprung auf die zweitplatzierten Erfurter um insgesamt vier Punkte vergrößern. Der bis dahin amtierende Landesmeister der Hallensaison 2017/18, TSV Bachfeld, erreichte die Meisterschaft auf Tabellenplatz 3 vor Kurtschau II. Somit standen die Paarungen der Vorrundenspiele fest.

Zeulenroda konnte sich mit einem klaren 11:8 und 11:6 den Einzug in das Finale sichern. Spannender ging es da schon im Spiel Erfurt gegen Bachfeld zu. Den ersten Satz sicherten sich die Bachfelder in einer kampfbetonten Partie mit 10:12. Im 2. Satz hielten die Erfurter bis zum 5:5 immer wieder gut mit und glichen den Vorsprung der Bachfelder wieder aus. Danach gingen die Südthüringer mit drei Gutbällen in Folge in Führung. Erfurt steckte nicht auf und verkürzte zwischenzeitlich auf 8:9. Das reichte aber nicht, da man durch Fehler bei der Angabe und beim Angriffsabschluss patzte und Bachfeld damit den Weg in das Finale ebnete. Der Satz endete mit 9:11. 

Das kleine Finale begann für Kurtschau II und Erfurt sehr ausgeglichen. Allerdings setzte Erfurt am Ende des 1. Satzes mit guten Angriffsspiel Kurtschau doch mehr unter Druck und gewann dadurch die Bälle zum Satzgewinn. Im 2. Satz konnten die Ostthüringer sich nach dem 3:3 durch drei Gutbälle in Folge einen Vorteil verschaffen. Allerdings nur kurzzeitig, da die Hauptstädter sich wieder auf 6:6 herankämpfen konnten. Beide Teams kämpften verbissen um jeden Ball, wobei Erfurt hierbei etwas besser zum Abschluss kam. Nichtsdestotrotz stand es kurz vor Ende 9:9. Erfurt  profitierte von Schwächen seitens Kurtschau und entschied das kleine Finale verdient für sich.

Im Finale traf der Landesmeister in der Halle der Saison 2018/19 (Bachfeld) auf den Landesmeister im Feld 2018 (Zeulenroda). Dies versprach eine spannende Partie zu werden. Doch weit gefehlt. Konnten die Südthüringer im ersten Satz phasenweise noch mithalten, änderte sich dies im 2. Satz komplett. Bachfeld konnte Zeulenroda weder im Angriff noch in der Abwehr Paroli bieten. Die starke Abwehr der Ostthüringer ermöglichte, auch durch gutes Zuspiel, dem glänzend aufgelegtem Hauptschläger Justin Kießling zum erfolgreichen Abschluss zu kommen. Auch der 3. Satz wurde zur Demonstration der Stärke des neuen Landesmeisters aus Zeulenroda. Die Steigerung der Mannschaftsleistung im Vergleich zur letzten LM in der Halle war nicht zu übersehen. Die Sätze endetet 11:7; 11:3; 11:5. Herzlichen Glückwunsch an die neuen Landesmeister der Hallensaison 2018/19.

Die neuen Landesmeister aus Zeulenroda (v.l.n.r): Eric Engler, Christian Förster, Justin Kießling,
Christian Kirchner. Kniend (v.l.n.r): Martin Lerch, Max Neubarth und Vincent Hoffmann.

Die aktuellen Ergebnisse der Verbandsliga Männer. 

von Steffen Löffler